Montag, 29. Oktober 2007

Telekom und Wohnungswirtschaft vermarkten IPTV

Die Telekom setzt durch eine Kooperation mit dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) die Kabelnetzbetreiber unter Druck. Ziel der Vereinbarung ist die gemeinsame Vermarktung von Telefonie, Internet und IPTV, dem internetbasierten Fernsehen.
Kern des bereits länger schwelenden Streits der Bonner Telekom mit dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) war die Frage, wem die Telefonkabel in den Wohnungen gehören und welche Dienste außer Telefonie über diese Kabel angeboten werden dürfen. Die Immobilienbetreiber hatten mit einem Rechtsstreit gedroht, der die Telekom beim Thema IPTV um Jahre zurückgeworfen hätte. Nach eigenen Angaben bewirtschaften die Mitglieder des GdW rund 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland.
Die Kabelnetzbetreiber sind meist nicht Eigentümer der Kabelanschlüsse in den Wohnungen und müßen für ihre Bündelangebote aus TV, Internet und Telefonie sogenannte Gestattungsverträge aushandeln. Im Rahmen der Einigung zahlt die Telekom zukünftig für jeden IPTV-Kunden eine Provision an die Immobilienbetreiber.
Branchenexperten sehen die Einigung kritisch da durch die Bürokratie die schnelle Verbreitung von IPTV behindert wird. Sie erwarten, daß auch die anderen Wohnungsgesellschaften für jeden IPTV-Kunden eine Provision verlangen. Außerdem gehen sie davon aus, daß auch andere IPTV-Anbieter wie bspw. Arcor eine entsprechende Vereinbarung aushandeln müssen.

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